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✓ Geprüft von Peter König am 24. November 2025

Der p2d2-Zyklus

Der p2d2-Zyklus beschreibt den Datenfluss zwischen Verwaltung, OpenData-Portal, p2d2-Community und Plattformen mit offenen Daten, bei Geodaten z.B. der OpenStreetMap. Der Prozess besteht aus 9 Schritten:

p2d2-Zyklus - Bidirektionaler DatenflussAbbildung: Der p2d2-Zyklus visualisiert den Datenfluss zwischen Verwaltung, p2d2-Community und öffentlichen Plattformen

1. Verwaltung legt Daten an

Verwaltungsmitarbeiter:innen erfassen und pflegen Daten in Fachverfahren:

  • Z.B. werden mit der Verwaltungssoftware für Friedhöfe, Daten zu Gräbern, Grabfeldern, Eigentümern, etc.
  • Ggf. werden auch Daten in lokalen GIS-Systemen der Verwaltungen gepflegt.
  • Veränderungen werden in zugehörigen Fachdatenbanken abgespeichert.

Beispiel: Ein neues Grabfeld wird in der kommunalen Fachsoftware angelegt.

2. Automatisierte Veröffentlichung

Beispielsweise Über einen Datenbank-Dump und eine Skript-gesteuerte Nachbearbeitung werden die Daten aus der Fachdatenbank DSGVO-konform automatisch im OpenData-Portal der Kommune veröffentlicht:

  • Automatisierter Datenbank-Dump und Prozessierung (Python, FME, ..) aus Fachverfahren
  • Prozessierung liefert gängiges OpenData-Format, z.B. GeoJSON, CSV, ..
  • Automatische Bereitstellung in klaren Zyklen nach BEdarf: Täglich, wöchentlich, ..

Beispiel: Es wird angestrebt, dass die Kölner Friedhofsdaten täglich aktualisiert auf offenedaten-koeln.de erscheinen.

3. p2d2 übernimmt Daten

p2d2 importiert die Daten automatisch aus dem OpenData-Portal:

  • Regelmäßige Synchronisation (z.B. täglich)
  • Transformation in einheitliches Datenmodell
  • Speicherung in PostGIS-Datenbank
    • Prozessierung der Daten
    • Bereitstellung noch nicht georeferenzierten Daten im GIS-Editor
    • Zugang zum Editor über das Haupt-Kartenfenster von p2d2:
      • Auswahl der Kommune, Auswahl der Kategorie = zoom auf die Kommune & Anzeige von "Container-Polygonen", z.B. Friedhöfen oder administrativen Grenzen
      • Klick auf z.B. einen Friedhof öffnet den GIS-Editor (Stand 24.11.2025: Nur Editor-Preview und nur für Friedhof Rheinkassel (Link zur OSM). Hier der Direkt-Link

4. Nutzer:innen bearbeiten Daten

p2d2-Nutzer:innen überprüfen und verbessern die Daten: (Stand 24.11.2025: Ab hier noch nicht implementiert)

Beispiel Friedhöfe:

  • Wenn Gräber noch zu georeferenzieren sind, werden sie ensprechend ihrer Friedhhofs- und Grabfeld-Zuordnung und ihres Grab-Typs in einer Standard Erchteck-Größe in der Mitte des Grabfeldes "virtuell gestapelt".
  • Die Georeferenzierung erfolgt dann,
    • indem man das oberste Rechteck vom Stapel herunter- und
    • auf die Position zieht, die durch den bereitgestellten Friedhofsplan und das bereitgestellte Luftbild erkennbar ist (s.Abb.), sowie
    • das jeweilige Grab entsprechend der Karte, dem Luftbild und den umgebenden Gräbern ausrichtet.
  • Es ist geplant, dass der Editor über Komfort-FUnktionen verfügen soll, wie z.B.
    • Ausrichtung und Verteilung mehrerer Objekte an einer Grundlinie, ggf. auch gebogen,
    • Erzeugung 2-dimensionaler Anordnungen, auf denen sich die Gräber "snappen" lassen.
  • Gräber, die bereits in der OpenStreetMap vorhanden sind:
    • Damit durch p2d2 kein Datenverlust entsteht, müssen Meta-Informationen von bestehenden Grabeintragungen aus dem existierenden Datensatz in den neuen Datensatz übernommen werden.
GIS-Editor, zoom auf FriedhofGIS-Editor, Zoom auf Grabflur
GIS-Editor (1)GIS-Editor (2)

5. Community prüft Qualität

Die p2d2-Community überprüft die Änderungen:

Die Speicherung der Daten erfolgt in einer OSM UserMap, wo eine QS und Freigabe durch die Community erfolgt

  • Die Bearbeitung der Geodaten soll so niedrigschwellig wie möglich erfolgen.
  • Daher wird es mindestens Anfangs eine Bearbeitung ohne User-Account möglich sein.
  • Ergebnisse der Positionierungs-Arbeit werden herunterladbar, vor allem aber in einer OSM uMAP abgespeichert
  • In der uMap erfolgt die Qualitätskontrolle:
    • wurden alle Gräber korrekt positioniert und ausgerichtet?
    • wurden nicht verteilbare Gräber (Verschattung, Datenfehler, ..) gekennzeichnet, damit bei einem vor Ort Termin manuell zugeordnet werden können?
    • Review durch erfahrene Nutzer:innen
    • Freigabe für Export in OSM
    • Ggf.: Ablehnung mit Begründung (Stand 11/2025: p2d2-Wiki in Planung)
  • Bei Erfolg von p2d2 wird das Projekt eigene uMap-Instanzen anlegen um die Ressourcen der OSM-Community zu schonen

6. Automatisierter Transfer

Export in OSM:

  • Mit lokaler OSM-Community zu klären, im Fall von Köln: Geklärt
  • Schrittweise Annäherung
    • nach und nach kleine, mittlere und große Friedhöfe
    • enge Abstimmung mit OSM Community
  • Export erfolgt entsprechend der QS auf der Ebene von Grabfeldern (ca. 50-250 Gräber)
    • Überschaubarkeit soll erhalten bleiben.

7. Änderungen triggern Benachrichtigung

Wenn Daten in OSM bereit stehen, sind die für alle Mitbürger und Mitbürger:innen veränderbar.

  • Veränderungen an den Daten, die die Verwaltung interessieren, sollen einen Trigger in die Verwaltung auslösen
  • Geplant ist eine Benachrichtigung per GeoRSS
  • Die Datenänderung stellt einen Vorschlag dar, den der oder die Mitarbeiter:in der Verwaltung
    • ablehnen oder
    • annehmen und in den eigenen Datenbestand übernehmen kann.
    • Bei einer Ablehnung soll p2d2-/OSM-seitig überprüft werden, was das Problem war.
  • Bei Erfolg von p2d2 ist zu überlegen, wie eine Clearing-Stelle aussehen kann, um das Delta zwischen Verwaltung und OSM klein zu halten

8. Verwaltung sichtet Änderung

Verwaltungsmitarbeiter:innen prüfen die Änderung:

  • Überprüfung auf Richtigkeit
  • Entscheidung: Übernehmen oder ablehnen
  • Bei Übernahme: Update im Fachverfahren

Beispiel: Die Verwaltung übernimmt die korrigierten Öffnungszeiten.

9. Zirkelschluss: Verbesserte Daten

Die verbesserten Daten stehen nun allen zur Verfügung:

  • Fachverfahren hat aktuellere Daten
  • OpenData-Portal wird aktualisiert
  • p2d2 synchronisiert die Änderungen
  • Wir alle verfügen über qualitätsgesicherte und ggf. vollständigere Daten,
    • als unsere Verwaltungen
    • als Unternehmen
  • Unternehmen können diese Daten als freie Grundlage für bessere Produkte und Dienstleistungen nutzen

Vorteile des Zyklus

  • Bidirektionalität: Daten fließen in beide Richtungen
  • Qualitätssicherung: Community und Verwaltung prüfen gemeinsam
  • Aktualität: Änderungen werden zeitnah übernommen
  • Transparenz: Alle Schritte sind nachvollziehbar
  • Effizienz: Keine Doppelarbeit mehr

Technische Umsetzung

Der Zyklus wird durch verschiedene Komponenten ermöglicht:

  • Automatisierung: Cronjobs, Webhooks, APIs
  • Versionierung: Git-ähnliche Änderungshistorie
  • Benachrichtigungen: E-Mail, RSS, Webhooks
  • Schnittstellen: REST-APIs, OGC-Services

TIP

Der p2d2-Zyklus ist das Herzstück der Anwendung und unterscheidet p2d2 von reinen Erfassungstools.